Jazz-o-Mat
Der Jazz
wird vermessen
In Weimar, an der Jazzabteilung der Musikhochschule Franz Liszt, pflegen sie einen unglaublichen Schatz, die Weimar Jazz Database.
Aber sie sitzen nicht darauf, sie verschließen sie nicht, sie machen sie im Netz zugänglich, jeder kann sich bedienen.
Es sind 300, im Frühjahr 2017, wenn das Projekt ausläuft, werden es 400 Jazz-Soli sein. Von Saxophonisten, Trompetern, Posaunisten, Klarinettisten; Solisten an Harmonieinstrumenten (Gitarristen, Pianisten) kann die entsprechende Software (noch) nicht verarbeiten.
Nun sind Transkriptionen von Jazz-Einspielungen nichts Neues - die Weimar Jazz Database aber übersteigt alles bisher Gesammelte. Man kann den Jazz nun, bis auf den einzelnen Ton, aus zahlreichen Perspektiven beleuchten.
Der Jazz wird vermessen.
Welche Folgen hat das?
Wird der Jazz durch die vielen Daten entzaubert?
Wenn wir jetzt die „swing-ratio“ eines Musiker in jedem aufgezeichneten Stück kennen - lässt sich die ewige Frage „Wer swingt besser?“ objektiv beantworten?
Was ergeben die „Ideenflussmodelle“, die in Weimar für jeden Musiker ermittelt werden können?
Bleibt noch Raum für die ästhetische Erfahrung des einzelnen Hörers?
Fragen über Fragen an Klaus Frieler, 49, Physiker und Musikwissenschaftler,
den mastermind in Weimar.
Es dürfte kaum jemanden geben, der mehr zu sagen wüsste auf die Frage: „Was ist ein (Jazz)Ton?“
Donnerstag, 12. Januar 2017
ort, Luisenstr. 116, 42103 Wuppertal
Klaus Frieler - Die Videoclips vom 12. Januar 2017
Jazz-o-Mat = Weimar Jazz Database
Wie kommt der Rhythmus in die Datenbank?
Kreativitätsforschung - wo kommen die Ideen der Improvisatoren her?
Vom einzelnen Ton zur Midlevel-Analyse (Ideenfluss-Modell)
line, lick, melody -
die drei häufigsten der 9 Kategorien des Ideenfluss-Modells
Ideenanalyse - Sonny Rollins "Blue Seven"
Stil-Analyse von Dixie bis Postbop -
die historische Entwicklung der Improvisations-Ideen
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