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Was ist der Mensch?

Warum wir

nach uns fragen.

 

 

 

 

Dieser exzellent geschriebene Essay stellt die Frage aller Fragen.
Aber Vorsicht:
„Wir sind leicht geneigt zu denken, es stehe fest, was und wer wir Menschen sind“.
Deshalb verrät Georg Bertram sogleich, das Büchlein sei „besser von seinem Untertitel her zu verstehen“.
In sieben Schritten (z.B. „Der Mensch - ein vernünftiges Tier?“) entwickelt er das Angebot einer Antwort, die betont, „dass Menschen immer vor der Frage stehen, Freiheit zu realisieren“ - und dabei improvisieren (ohne Jazzmusiker zu sein).
Das steht nicht im Buch, das werden wir an diesem Abend aber auch diskutieren, denn Georg Bertram ist ein großer Kenner der Improvisation.

Georg W. Bertram, geb. 1967, lehrt Ästhetik und Sprachphilosophie an der FU Berlin

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Georg W. Bertram
Was ist der Mensch?
Warum wir nach uns fragen.
79 S., 6 Euro

Reclam, 2018

 

 

Donnerstag
21. Februar 2019

Buchladen 46 - Kaiserstr. 46 - 53113 Bonn 


Georg W. Bertram - Die Videoclips vom 21. Februar 2019

Die philosophische Position von Bertram bei dieser Studie

Anthropologie nach Kant

Was bedeutet Selbstbestimmung?
Was bedeutet Fremdbestimmung?
Warum sind sie "untrennbar miteinander verbunden"?


"Da Selbstbestimmung für Vernunft zentral ist, verwundert es
also nicht, dass es unvernünftig ist, wenn man sich nicht
offen für äußere
Bestimmungen erweist". (S. 49)
Konnte man sich darauf beim Eintritt in die NSDAP berufen?
Oder, Vernunft ist "eine zutiefst unsichere Praxis".

 

"Selbstbestimmung, die ihrem Begriff gerecht wird,
ist Selbstkritik".

Selbstbestimmung  > Selbstkritik

Wie kann man Selbstkritik lernen?

"Es ist also andersherum als wir vielleicht denken würden:
wir stellen nicht fest, dass wir frei sind oder zur Freiheit bestimmt o.ä.,
wenn wir uns fragen, was für uns bedeutungsvoll ist,
sondern realisieren genau dadurch Freiheit, dass wir
diese Frage in Auseinandersetzung mit anderen verfolgen"

Freiheit (2)

Freiheit (3)

"Einsamkeit ist der Preis der Freiheit und Einsamkeitsfähigkeit, deshalb die Bedingung der Freiheit". Nobert Bolz (Cicero)

Georg W. Bertram ist auch Theoretiker der Improvisation.
Im Buch wird der Begriff nicht erörtert - aus Platzgründen.


Die US-Musikphilosophin Lydia Goehr unterscheidet zwei Kategorien von Improvisation:
Improvisation Extempore (die verabredete Improvisation, in den Künsten)
Improvisation Impromptu (die Behebung eines Notfalles, im Alltag z.B.)
Georg W. Bertram hält dagegen.

"Nicht die Norm macht das Urteil - das Urteil macht die Norm".
Improvisation  in der Justiz

Ein Gedankensprung von Markus Gabriel (7.12.18) an Georg W. Bertram
"Ob er damit einverstanden ist, dass am Ende dieser Überlegung -
warum wir nach uns fragen - die Antwort steht: dass wir die Frage sind.

Oder: Markus sagt, Georg: sind wir - Zitat Heidegger - der im Suchen liegende Fund?"


©Michael Rüsenberg, 2019. Alle Rechte vorbehalten