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Jazz. Raga. Reden -

alles Improvisation?!

 

 

 


„You can´t improvise on nothing, you gotta improvise on something“.
Man kann nicht über Nichts improvisieren, man muss schon über etwas improvisieren.
Der Satz stammt von Charles Mingus (1922-1979), einem der berühmtesten Jazzmusiker. Und gilt doch weit über den Jazz hinaus.
Auch im indischen Raga wird improvisiert. Aber, betont Ronald Kurt, man muss schon darauf achten, „dass derselbe Begriff in unterschiedlichen Kulturen auch Unterschiedliches bezeichnet. Der indische Musiker versucht sich nicht abzugrenzen von irgendwas oder sich als Ich herauszustellen. Sondern er fließt so mit dem Raga dahin, sein Ich würde er gar nicht als relevant bezeichnen.“
Das größte Feld der Improvisation aber ist nicht die Musik, nicht die
Kunst, sondern - der Alltag. Das Reden. „In jeder menschlichen Tätigkeit steckt ein Potential für Improvisation“, zitiert Kurt den US-Anthropologen Edward T. Hall (1914-2009).

Ronald Kurt lehrt Soziologie an der Evangelischen Hochschule in Bochum.
Er hat 2008 den Band „Menschliches Handeln als Improvisation“ mitherausgegeben.
Er zieht den Fokus für Improvisation sehr weit auf:
„Wenn wir die wären, für die uns die Theorie hält - wir wären schon längst nicht mehr am Leben“.


                             8. Dezember 2017
                                   
ort, Luisenstr. 116, 42103 Wuppertal


Ronald Kurt - Die Videoclips vom 8. Dezember 2017

Die Ästhetik des Raga


Ronald Kurt (2008)
Das indische Pendant zum westlichen ´ich improvisiere´ lautet:

´es improvisiert´, oder noch ich-loser: ´hier wird improvisiert´
.


Raga im Selbstversuch

Indien - Improvisation als Lebenshaltung


Alltag - vom Skript für eine Situation zur Improvisation



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