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Gruny Wuppertal 3

 

 

 


Max Planck Institut für Empirische Ästhetik, Ffm

 

 

 

 

 

 

 Der GedankenSprünge-Fragebogen

beantwortet von Christian Grüny

Meine Heimat ist...
(lacht) dazu fallen mir nur Klischees ein, tut mir leid, dazu kann ich nichts Sinnvolles sagen.

Ein Buch, das ich gar nicht erst geöffnet habe....
"Deutschland schafft sich ab“, Thilo Sarazin.

Man könnte mich nachts wecken für...
für fast nichts. Ich glaube, nur für Sex.

Diese Erkenntnis aus meinen Bereich gilt auch heute noch:

da fällt mir sozusagen ein Motto ein von Foucault, nämlich „worum´s geht“  - es geht darum, anders zu denken, die Dinge anders zu denken. Und das ist möglich.

Es fällt mir schwer zuzugeben, aber mir gefällt wirklich...
musikalisch habe ich eine Art perverse Neigung zu den Pet Shop Boys. Die aber immer nur ein halbes Lied weit reicht - dann sage ich „unerträglich“. Aber irgendwas hat das.

Das werde ich nie auf einem e-book-reader lesen...
jeglichen philosophischen Text.

Ein Bereich, den ich mir noch erarbeiten muss, ist...
da gibt es viele Bereiche; ich würde gerne noch ein paar Sprachen lernen, Französisch jetzt gerade, mal richtig lernen.

Von dieser Idee komme ich nicht mehr los:
die fixe Idee ist, die Sachen und die Welt verstehen zu wollen. Davon komme ich offenbar nicht mehr los, deshalb habe ich das zu meinem Beruf gemacht.

Ein Klang, den ich nie vergessen werde:
im Rahmen eines Geigenbau-Kurses, den ich mitgemacht habe - man hört nur die Arbeiltsgeräusche von mehreren Leuten -, hatte jemand eine Bratsche dabei und hat plötzlich einen Ton darauf gespielt. Ich war wie vom Donner gerührt; das war ganz erstaunlich, weil gar nicht zu erwarten, es war ein unglaublich reicher Ton. Dieser Ton ist mir tatsächlich im Ohr geblieben. Es war nicht mal eine besonderes gute Bratsche, kein besonders guter Musiker, aber das war auch nicht der Punkt.

Ein völliger Fehlkauf war...
(lacht) schwierig. Am liebsten würde ich fast nichts sagen.
Selbst bei den Sachen, die mir überhaupt nicht gefallen haben, habe ich mir gesagt: „Na gut, dann weisst du das jetzt zumindest und kannst immer noch jemanden beschenken.
Und die Sachen, über die ich mich sehr geärgert habe, die verfluche ich zwar, aber ich verfluche nicht, sie gekauft zu haben. Ich habe auch schon ein Buch, so bald ich es gelesen hatte, so fest, wie es ging, in die Ecke geschmissen - aber ich war trotzdem froh, es gelesen zu haben. Obwohl ich mich furchtbar darüber geärgert habe.

Wenn ich könnte, würde ich gerne...
ich wäre gerne Musiker. Also, nicht nur Hobbymusiker.
Wahrscheinlich würde ich dann, wenn ich das wäre, sagen: „Wenn ich könnte, wäre ich gerne Philosoph.“

Reif für die Insel, das nehme ich mit:
das ist interesssant, diesen Gedanken macht man sich ja schon gelegentlich: es ist unheimlich schwer, etwas zu finden, bei dem man nicht sagen würde, hängt es einem nicht doch furchtbar zum Halse raus. Es müsste etwas sein, das so reich ist, dass es möglichst lange vorhält. Da war irgendwann mal meine Antwort:
Beethoven-Klaviersonaten, wobei ich gar nicht sagen würde, das ist das, was mir am wichtigsten ist. Aber es ist etwas, bei dem ich denke, es ist so reich, dass man sich damit sehr, sehr lange beschäftigen kann, ohne damit an ein Ende zu kommen.
Tja, vielleicht noch etwas an Literatur? Ich schätze sehr Prosa von Samuel Beckett, aber das ist auch etwas, was man sich nicht so oft zuführt - wenn man das zehn mal hintereinander liest, dann wird einem auch die einsame Insel verleidet.
Insofern: schwieriges, schwieriges Thema.
Ich bleib bei den Klaviersonaten.

©Michael Rüsenberg, 2015. Alle Rechte vorbehalten